Bei der Parodontitis handelt es sich um eine entzündliche Erkrankung des Zahnhalteapparates, die unbehandelt immer weiter voranschreitet und letztendlich zum Verlust auch des kariesfreien Zahnes führt. Ursache ist ein breites Spektrum unterschiedlich aggressiver Bakterien. Im frühen Stadium betrifft die Entzündung nur das Zahnfleisch, d.h. es besteht eine sogenannte Gingivitis, die noch vollständig reversibel ist. Im weiteren Verlauf greift die Entzündung auf die anderen Gewebe des Zahnhalteapparates über und es kommt zum Knochenverlust. Dieser Knochenabbau ist nicht rückgängig zu machen! Deshalb ist die konsequente frühzeitige Behandlung besonders wichtig.
Hauptsymptom ist in allen Stadien die Blutung und häufig auch Mundgeruch. Schmerzen stellen sich erst sehr spät ein, meist erst dann, wenn es schon zu Zahnlockerungen gekommen ist. In diesem Spätstadium kommt es häufig zu Abszessbildungen und Eiterungen.
Der Behandlungsablauf der systematischen Parodontalbehandlung umfasst drei Schritte:
– | Vorbehandlung |
– | Parodontalbehandlung |
– | Erhaltungstherapie (Recall alle 3 Monate) |
Ziel der Vorbehandlung ist es, die Zähne gründlich von Zahnstein und Plaque zu reinigen und den Patienten zu einer optimalen häuslichen Mundhygiene anzuleiten. Schmutznischen wie defekte Füllungen, überstehende Kronenränder oder verlagerte Weisheitszähne müssen entfernt werden. Nur so sind optimale Vorraussetzungen für eine erfolgreiche Behandlung gegeben.
Bei der eigentlichen Parodontalbehandlung soll eine möglichst vollständige Elimination der parodontalpathogenen Bakterien aus den Zahnfleischtaschen erzielt werden. Hierzu ist zunächst die Entfernung on Konkrementen und Belägen mittels Ultraschall erforderlich. Da manche Bakterien sehr widerstandsfähig sind, kann eine unterstützende Therapie durch Antibiotikagabe erforderlich sein. Als unterstützende, sehr effektive Maßnahme kommt hier der Laser zum Einsatz. Die ausgezeichnete bakterizide Wirkung des Diodenlasers, insbesondere auf den parodontalen Problemkeim Actinobacillus actinomycetemcomitans, der vorrangig für die Zerstörung des Zahnhalteapparates verantwortlich ist, konnte in wissenschaftlichen Studien nachgewiesen werden.
Bei der Behandlung wird die dünne Laserfaser in die parodontale Tasche eingeführt. Die Bestrahlung der Wurzeloberfläche mit dem Laserlicht erfolgt beim Herausziehen. Dieses wird vom Patienten nicht als schmerzhaft oder unangenehm empfunden. Weitere Vorteile der Laseranwendung ist die sofortige Blutstillung und die deutlich verringerten Nachbeschwerden. Insbesondere auch in akuten Entzündungssituationen, wie Parodontalabszessen kann rasch Schmerzlinderung erzielt werden. Um den Therapieerfolg zu sichern ist es sehr wichtig, engmaschige Kontrollen durchzuführen. Nur so können Rezidive schnell erkannt und behandelt werden. Zahnsteinentfernung alle 3 Monate bzw. halbjährliche professionelle Zahnreinigungen sollten selbstverständlich sein.