Tests zur Keimbestimmung
Keimproben für spezialisierte Labore
Knochenersatzmaterial
wachstumsfördernde Medikamente bauen Kieferknochen und Gewebe auf
Das zahnärztliche Fachgebiet Parodontologie hat sich in den vergangenen Jahren rasant weiterentwickelt, wodurch aufgrund innovativer Möglichkeiten Zähne heute durch individuell ausgerichtete Parodontitis-Therapien besser und länger erhalten werden können.Welche Behandlung für einen Patienten geeignet ist, hängt von der speziellen Form, dem Verlauf und vom Schweregrad der Parodontitis ab.
Im Rahmen einer ausführlichen Befundung erhebt der Zahnarzt spezielle Indices wie zum Beispiel den Papillen-Blutungs-Index (PBI) und den Approximal-Plaque-Index (API). Mit den Ergebnissen kann er das Ausmaß der Entzündung des Zahnfleisches feststellen und den Mundhygiene-Zustand des Patienten bestimmen. Darüber hinaus gibt es weitere diagnostische Hilfsmittel wie beispielsweise Tests zur Keimbestimmung.
Sie werden in der Regel vor der eigentlichen Parodontal-Therapie eingesetzt und können auch zur Erfolgskontrolle genutzt werden. Diese Tests geben Aufschluß über Art und Menge verschiedener Bakterienstämme in der Mundhöhle. Dabei werden Keimproben aus der Zahnfleischtasche entnommen und in spezialisierten Labors ausgewertet. Diese Ergebnisse helfen beim Aufsuchen des optimal geeigneten Antibiotikums als Ergänzung der Parodontitistherapie.
Um das Parodontitis-Risiko langfristig zu senken, ist ein individuelles Prophylaxe-Programm dringend zu empfehlen. Ein wichtiger Bestandteil der Individualprophylaxe ist die professionelle Zahnreinigung (PZR). Hierbei werden das Zahnfleisch gereinigt und gepflegt, Zahnstein, Plaque und hartnäckige Verfärbungen entfernt und die Zähne poliert damit sich neue Bakterien nicht so schnell wieder anheften.
Um einer Parodontitis vorzubeugen sollte jeder Patient zweimal im Jahr zur Individualprophylaxe gehen. Bei sehr tiefen Zahnfleischtaschen oder schnell wiederkehrenden Entzündungen sind größere parodontal-chirurgische Eingriffe jedoch nicht zu vermeiden. Regenerative Verfahren machen es möglich, in einigen Fällen verlorene Teile des Zahnhalteapparates wieder zurückzugewinnen. Mit Hilfe von Membranen, Knochenersatzmaterialien und wachstumsfördernden Medikamenten werden Kieferknochen und Gewebe wieder
aufgebaut. Diese Operationen sind zwar aufwändig, sorgen jedoch für eine bessere Taschensituation und höhere Ästhetik, weil der Gewebeverlust verringert wird.
Viele der Parodontitis-Therapien, die individuell auf den Patienten zugeschnitten sind, sind im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherungen nicht enthalten und fallen deshalb unter die Privatleistungen.
Eine erweiterte Parodontalbehandlung ist trotz allem sinnvoll, weil dadurch die langfristigen Heilungschancen verbessert werden.